Vereinigte Staaten von Europa
Walther Bensemanns Plädoyer für Humanität und Frieden – oder: Wofür Fußball und Gesellschaft in Krisenzeiten einstehen müssen
Vortrag und Gespräch
Nicht nur in der Krise, dort jedoch mit großer Dringlichkeit, stellt sich die Frage, welches Fundament uns Sicherheit gibt und auf welche Werte wir dabei setzen. Frühe Visionäre des Fußballs haben ihrem Spiel Werte eingeschrieben, für die sie aktiv einstanden. Wenn Walther Bensemann – einer der wichtigsten Pioniere des Fußballs in Deutschland – am 21. November 1923 in seinem „Kicker“ unter dem Titel „V.S.E.“ Vereinigte Staaten von Europa forderte, dann schrieb er dies in Zeiten, in der die Krankheit des Nationalismus und des Militarismus Deutschland und Europa vergiftete. Der Fußball, so wie er ihn definierte, stand für Völkerfreundschaft, Antimilitarismus, Humanität und Frieden, für Gerechtigkeit und Solidarität gegenüber Menschen, die in Not waren. Seine vielfältigen Aktionen beweisen das. Seine Zeitzeugenschaft und Wertegebundenheit sind heute Grundlagen und Orientierungshilfen in Fußball und Gesellschaft.
Referenten: Bernd Beyer und Tom Koster
Bernd Beyer (Publizist und Autor) arbeitete von 1981 bis 2016 als Programmleiter und Lektor im Verlag Die Werkstatt.
Als Autor veröffentlichte er u.a. Biografien über Walther Bensemann und Helmut Schön.
Tom Koster (Düsseldorfer Turn- und Sportverein Fortuna 1895 e.V.) Jahrgang 1962, ist studierter Historiker und Germanist.
Seit 1990 Öffentlichkeitsarbeiter, dabei über 12 Jahre als Pressesprecher von Fortuna. Als CSR-Manager mitverantwortlich für die soziale Verantwortung der Rot-Weißen.